Sonntag, 24. Juni 2018

Sind Antirassisten Antisemiten?

aus meiner Sicht völlig irre, diese spalterische Praxis! Ein amerikanischer Zeitzeuge durfte seinen Vortrag über Kolonialismus aus schwarzer Perspektive an der Uni Wien nicht halten.

https://www.rubikon.news/artikel/das-redeverbot


Jüdische Menschen waren ebenso wie Betroffene von Zwangskolonialisierung Opfer gewalttätiger weißer(eurozentrischer und imperialistischer) Wahnvorstellungen - wieso wird da nicht an einem Strang gezogen und für die Zukunft, ausgehend von der Gegenwart - gelernt?

Vermutlich war die "Säuberungszensur" durch eine Gruppe jüdischer Studierender gut gemeint - beschützend für die eigene Identität, an der bis heute viel rassistische Gewalt verübt wird - doch wozu führt so ein Verhalten? Doch wohl eher dahin, wo in jüdischer Tradition stehende junge Menschen die Welt sicher nicht kommen lassen wollen...

"Verschwörerisch" könnte man nun vermuten, nicht "jüdische Interessen" hätten den Ausschluss des schwarzen Kolonialismusexperten vom Vortrag in der Uni Wien herbeigeführt, sondern "düstere Kräfte", die sich in einer orwellschen Transformation von Hass und Spaltung nähren und dazu nicht an einer weißen Perspektive des Kolonialismus rütteln lassen wollen - dazu instrumentalisiert man mal eben ein paar Studierende... die einen Tabunerv treffen- ein neuralgischer Punkt wird zum neurotischen Punkt.

Wem mag es nützen, so spalterisch-restriktiv zu wirken?
Jeglichen Rassisten vermutlich... die Antisemitismus und als "anti-Anti-Semitismus" getarnten Rassismus stärken möchten... damit eine Entklitterung weißer Kolonialgeschichte faktisch behindert wird... und damit Stimmen, die sich gegen (bestehende, geschichtlich fortgeschriebene) Wirtschaftsordnung wehren, als "antisemitisch" gebranntmarkt werden können, auch wenn konkret kein jüdischer Mensch oder anverwandter Semit (wozu viele AraberInnen gehören), beleidigt, denunziert und gedemütigt wird.
Linke und antifaschistische gruppen werden durch solche Umgangsformen ebenso zerspalten und damit geschwächt, wie das schon mit dem rufmordbegriff "Reichsbürger" gegen Behördenkritiker passiert...

Der geschilderte Konflikt stärkt (indirekt) all jenes, was an einem Festhalten geläufiger gesellschaftlicher Praxis orientiert ist und die dazu notwendigen Mythen und Bilder der Menschen in ihren Köpfen. Dabei wäre sowohl das Vortragsthema als auch ein möglicher Disput der Trägergesellschaften und jüdischen Studierenden ein Anlass der Weiterentwicklung bzw. Blick über den Tellerrand gewesen.

... und weil wir schonmal dabei sind:

 ...

so lautet ein Videotipp aus antirassistischem Umfeld.

Wer keinen RASSISMUS will, der muss sich der Perfidität des Rassistischen bewusst sein und ihn auch real bemerken.
Dass es dabei weniger um Menschen bestimmter Herkunft, ihre Religion oder ihr Aussehen geht, sondern um das beständige Rechtfertigen und Fortsetzen gelebter Ungerechtigkeiten, sollte auf der Hand liegen.

Die Verbreiterin dieser Links distanziert sich von jeder gegen Einzelpersonen gerichtete Diskriminierung und Pauschalattributierung mit Stereotypen. Kein jüdischer, arabischer, weißer oder schwarzer Mensch sollte für die Verbrechen einer Menschengruppe haften oder zum Freiwild für rassichen Wahn, Sündenbock usw. erklärt werden.
Wohl aber muss Kritik am Vorgehen von Staaten, Gesellschaften, Rechtssystemen und Eroberungsmethoden jeglicher "Gruppe" erlaubt sein und sollte der Selbsterkenntnis der Betroffenen dienen, nicht der Beleidigung oder Ausgrenzung.
Doch Schmerzhaftes muss angeschaut werden (auch wenn es nur subjektiv schmerzt)- Verdrängen ist keine Form der Heilung, sondern nur eine Form der Verdrängung wie der Name schon sagt.

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